Der Immobilienmarkt verbessert sich, aber die Käufer sind besorgt

Obwohl sie mehr Interesse zeigen, können wirtschaftliche Volatilität und Zukunftsunsicherheit Käufer davon abhalten, den Kauf eines Eigenheims in die Hand zu nehmen.
Die wichtigsten Punkte:
Die Hypotheken mit 30-jähriger Festzinslaufzeit sind diese Woche leicht gestiegen, bewegen sich aber weiterhin auf einem Niveau, das zuletzt im Dezember erreicht wurde.
Eine Zunahme der Hausbesichtigungen und Haussuchen deutet auf eine steigende Nachfrage hin, die sich jedoch noch nicht in anstehenden Verkäufen niedergeschlagen hat.
Zukünftige Käufer könnten sich für eine Pause entscheiden, weil der Aktienmarkt fällt und die Angst vor einer Rezession ihre finanzielle Zukunft in Frage stellt.
Die Daten vom Immobilienmarkt deuten weiterhin auf bessere Tage für Eigenheimkäufer hin, doch die Unsicherheit über die Zukunft könnte diese Entwicklung zunichte machen.
Laut der jüngsten Umfrage von Freddie Mac lagen die Hypothekenzinsen diese Woche im Durchschnitt bei 6.65 Prozent – ein leichter Anstieg im Vergleich zu den 6.63 Prozent der Vorwoche. Der Zinssatz für 30-jährige Hypotheken schwankt jedoch trotz der jüngsten Volatilität an den Aktienmärkten immer noch um den niedrigsten Stand seit Dezember. Und das dürfte für potenzielle Käufer eine ermutigende Nachricht sein.
„Die Kombination aus moderat niedrigen Hypothekenzinsen und einem verbesserten Angebot ist ein positives Zeichen für Eigenheimkäufer in dieser wichtigen Kaufsaison im Frühjahr“, sagte Sam Khater, Chefökonom von Freddie Mac.
Depressionssorgen könnten niedrigere Raten überwiegen
Doch selbst die Zunahme der Hausbesichtigungen führte nicht zu mehr Hauskaufverträgen, wie aus dem jüngsten Marktbericht von Redfin hervorgeht. Demnach sanken die ausstehenden Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr um 6.1 Prozent.
„Die niedrigeren Hypothekenzinsen haben einige Immobilienkäufer angelockt, die auf sinkende Kosten gewartet haben“, sagte Chen Zhao, Leiter der Wirtschaftsforschung bei Redfin. Sie haben jedoch bisher nicht zu mehr Verkäufen geführt, da potenzielle Käufer immer noch nicht verstehen, ob niedrigere Raten in der heutigen unsicheren Wirtschaftslage ausreichen, um den Kauf eines Eigenheims zu rechtfertigen. Viele Amerikaner machen sich Sorgen um Dinge wie Arbeitsplatzsicherheit und eine mögliche Rezession.
Die Senkung der Inflation könnte nur von kurzer Dauer sein
Sofern sich die Konjunktur nicht deutlich abschwächt, ist nicht mit einem weiteren Rückgang der Hypothekenzinsen zu rechnen. Der Verbraucherpreisindexbericht dieser Woche zeigte eine gewisse Linderung der Inflation im Februar, diese dürfte jedoch nicht ausreichen, um die Federal Reserve bei ihrer Tagung Ende des Monats zu einer Senkung der Zinsen zu bewegen. Da der Verbraucherpreisindex-Bericht auf Daten aus dem Februar basierte – also aus der Zeit vor der Wiedereinführung und Abschaffung der Zölle durch die Trump-Regierung –, dürfte die Inflationslinderung nur von kurzer Dauer sein.
Als die Zölle angekündigt wurden, wurden sie abgeschafft und wieder eingeführt. Noch immer ist unklar, welche Auswirkungen diese Politik auf die Inflation haben wird. „Die Zinssätze, die tatsächlich in die Bücher gelangen, werden die Inflation anheizen, aber ihre Auswirkungen auf den Verbraucherpreisindex werden wir möglicherweise erst in einigen Monaten sehen“, sagte Joel Brenner, Chefökonom von Realtor.com.
Die Börse gibt Anlass zur Sorge
Die Turbulenzen an der Börse könnten dazu führen, dass manche Käufer den Hauskauf hinauszögern. Der Dow-Jones-Index fiel am 1.3. März um 13 Prozent und ist seit Dezember um mehr als 9 Prozent gefallen, da die Anleger weiterhin über die Auswirkungen der Bundespolitik auf die Inflation und eine mögliche Rezession besorgt sind.
„Der jüngste Einbruch an den Aktienmärkten könnte den Immobilienmarkt weiter bremsen, da potenzielle Käufer darauf achten, einen Teil ihres Vermögens für den Kauf eines verdampften neuen Eigenheims vorzuschießen“, sagte Brenner.
Hypothekenanträge und Nachfrageindizes steigen
Obwohl die ausstehenden Verkäufe weiterhin schleppend verlaufen, steigen die Hypothekenanträge laut der Association of Mortgage Bankers. Die wöchentlichen Anfragen stiegen im Vergleich zur Vorwoche um 11.2 %, was hauptsächlich auf Anfragen zur Refinanzierung zurückzuführen war. Allerdings stiegen die Kaufanfragen um solide 8 % und legten im Vergleich zum Vorjahr um 4 % zu.
Auch die Lagerbestände steigen weiter an: Redfin meldet einen Anstieg der Neuzugänge um 3.1 % im Vergleich zum Vorjahr. Und laut dem Radpine Home Buyers Demand Index ist eine Nachfrage vorhanden, die im Vergleich zum Vorjahr um 5 % gestiegen ist, während die Suchanfragen nach „Home For Sale“ bei Google um 10 % zugenommen haben.
Ob dies zu mehr Verkäufen führt, bleibt abzuwarten.
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