Bitcoin fällt nach Rekordhoch inmitten steigender Staatsanleihenrenditen und Marktunruhen

Bitcoin erreichte am Mittwoch mit 109,500 US-Dollar ein neues Allzeithoch, bevor es leicht zurückging, da die steigenden Renditen der US-Staatsanleihen die Risikomärkte verunsicherten. Laut Coin Metrics lag der Kurs der Kryptowährung bei der letzten Überprüfung nahezu unverändert bei 106,678.74 US-Dollar.
Trotz des Rückgangs stellt der jüngste Anstieg von Bitcoin eine Fortsetzung eines starken Aufwärtstrends dar. Die Kryptowährung hat allein im Mai um rund 13 % zugelegt, angetrieben von einem günstigen Mix makroökonomischer Bedingungen. Schwächere US-Inflationsdaten, eine Abkühlung der Spannungen zwischen den USA und China sowie die jüngste Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch Moody’s haben insgesamt das Interesse an alternativen Vermögenswerten wie Bitcoin wieder geweckt.
„Die Rallye von Bitcoin wurde durch eine Kombination aus nachlassender Inflation, geopolitischer Deeskalation und wachsenden Bedenken hinsichtlich traditioneller Finanzsysteme vorangetrieben“, sagte Antoni Trenchev, Mitbegründer der Kryptoplattform Nexo. „Diese Faktoren erzeugen einen perfekten Sturm, der die Nachfrage nach alternativen Wertaufbewahrungsmitteln steigert.“
Trenchev bemerkte, wie dramatisch sich die Marktlage in nur wenigen Wochen verändert hat. „Erst letzten Monat dümpelte Bitcoin bei etwa 74,000 US-Dollar, da sich die Anleger Sorgen über globale Makrorisiken machten. Jetzt leben wir in einer anderen Welt, in der der Optimismus zurückgekehrt ist und sich für risikoreiche Anlagen eine Chance bietet.“
Auch das institutionelle Interesse an Bitcoin hat zugenommen. Die Investitionen in Bitcoin-bezogene ETFs sind stark angestiegen; die kumulierten Zuflüsse beliefen sich in diesem Monat auf über 40 Milliarden US-Dollar. Im Mai kam es nur an zwei Tagen zu ETF-Abflüssen, ein Zeichen für das starke Vertrauen der Anleger.
Der Markt weist auch gesündere Fundamentaldaten auf. On-Chain-Daten von CryptoQuant deuten auf einen geringeren Verkaufsdruck und reduzierte Bitcoin-Zuflüsse an die Börsen hin. Darüber hinaus hat sich die Liquidität im Kryptobereich verbessert, was sich in einem Anstieg der Tether-Menge (USDT) auf Handelsplattformen widerspiegelt, einem wichtigen Indikator für die Kaufkraft.
Auch börsennotierte Unternehmen verstärken ihr Krypto-Engagement. Seit Januar ist die Menge an Bitcoin, die von börsennotierten Unternehmen gehalten wird, um 31 % gestiegen und hat laut Bitcoin Treasuries einen Wert von 349 Milliarden US-Dollar erreicht, was etwa 15 % der gesamten im Umlauf befindlichen Bitcoin-Menge entspricht.
Auch regulatorische Entwicklungen ziehen die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich. Anfang dieser Woche hat der US-Senat einen Gesetzesentwurf vorangetrieben, der einen grundlegenden Regulierungsrahmen für Stablecoins, einen bedeutenden Sektor innerhalb der Kryptowährungen, schaffen soll. Präsident Trump hat seine Absicht zum Ausdruck gebracht, die Regulierung von Kryptowährungen zu beschleunigen und strebt an, die entsprechenden Gesetze bis August zu unterzeichnen.
Gleichzeitig bestätigen die Meilensteine der Kryptobranche weiterhin die Qualität des Sektors. Die kürzlich erfolgte Aufnahme von Coinbase in den S&P 500 wird als großer Erfolg gefeiert und symbolisiert die wachsende Akzeptanz digitaler Vermögenswerte in der breiten Öffentlichkeit.
Alles in allem ist Bitcoin zwar leicht von seinem Höchststand zurückgegangen, die allgemeinere Entwicklung bleibt jedoch optimistisch. Von makroökonomischem Rückenwind bis hin zur institutionellen Akzeptanz und regulatorischen Klarheit scheint der Kryptomarkt auf weiteres Wachstum eingestellt zu sein, auch wenn die Volatilität wie immer Teil der Entwicklung bleibt.
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