Amerikaner lieben Immobilien und Gold als langfristige Anlageform – aber haben sie Recht?

Wenn es um langfristige Investitionen geht, setzen viele Amerikaner stark auf Immobilien und Gold. Finanzexperten meinen jedoch, dass dies möglicherweise nicht die klügste Strategie sei.
Einer aktuellen Gallup-Umfrage zufolge halten 37 % der Amerikaner Immobilien für die beste langfristige Investition, gefolgt von 23 %, die sich für Gold entscheiden. Unterdessen entschieden sich trotz der starken historischen Renditen des Marktes nur 16 % für Aktien oder Investmentfonds.
Warum also die Trennung? Und was sollten kluge Anleger eigentlich mit ihrem Geld tun?
Lassen Sie es uns aufschlüsseln.
Die beliebtesten Optionen: Immobilien und Gold
Immobilien und Gold haben etwas gemeinsam greifbar. Sie können sie sehen, berühren und (im Falle von Immobilien) sogar darin wohnen. Dieses Gefühl des physischen Besitzes ist beruhigend, insbesondere wenn die Märkte ins Wanken geraten.
„Wenn Sie ein Haus kaufen, können Sie es sehen, fühlen und anfassen. Ihre Investition in Aktien fühlt sich vielleicht nicht real an“, sagte Lee Baker, CFP und Gründer von Claris Financial Advisors.
Und es lässt sich nicht leugnen, dass diese Vermögenswerte an Zugkraft gewonnen haben:
- Der Goldpreis stieg stark an auf über 3,500 USD/oz im April, gegenüber 2,200–2,300 USD vor einem Jahr.
- Immobilienpreisebleiben, obwohl sie leicht abkühlen, erhöht. Der mittlere Eigenheimpreis in den USA lag bei $403,700 im März, nur geringfügig unter dem Höchststand von 426,900 $ im letzten Sommer.
Für viele Amerikaner sind diese Vermögenswerte eine sichere Anlage. Finanzberater mahnen jedoch zur Vorsicht und zum Weitblick.
💡 Was die Profis sagen: Verfolge nicht den Hype
Finanzberater argumentieren, dass die derzeitige Begeisterung für Immobilien und Gold eher von Emotionen statt Wirtschaft.
„Die Leute jagen immer dem hinterher, was gerade angesagt ist, und das ist das Dümmste, was man tun kann“, sagte Carolyn McClanahan, CFP und Gründerin von Life Planning Partners.
Diese Art des Investierens, die auf Gerüchten und nicht auf Fundamentaldaten basiert, kann Sie angreifbar machen, wenn der Hype nachlässt und die Märkte eine Korrektur vornehmen.
📈 Das Argument für Aktien: Historische Performance gewinnt
In unsicheren Zeiten vergisst man es leicht, aber in der Vergangenheit hat der Aktienmarkt auf lange Sicht sowohl den Immobilienmarkt als auch den Goldmarkt übertroffen.
Laut Morningstar Direct-Daten für den 30-Jahreszeitraum bis April 2025:
- S&P 500 (Aktien): 10.29 % annualisierte Rendite
- Immobilien: 8.78 % annualisierte Rendite
- Gold: 7.38 % annualisierte Rendite
Dieser Unterschied mag von Jahr zu Jahr gering erscheinen, vergrößert sich jedoch im Laufe der Zeit dramatisch.
Aktien bieten außerdem eine eingebaute Diversifizierung. Wenn Sie in einen breiten Index investieren, legen Sie nicht alle Eier in einen Korb. Sie investieren in Tausende von Unternehmen aus vielen Branchen und nicht in einen einzelnen Vermögenswert wie ein Haus oder einen Goldbarren.
🧱💰 Warum die Menschen immer noch Immobilien und Gold lieben
Auch wenn die Renditen in der Vergangenheit niedriger ausfielen, bleiben Immobilien und Gold aus emotionalen und psychologischen Gründen beliebt:
- Sie fühlen sich „sicher“ an: Sie können sie physisch besitzen.
- Sie gelten als Absicherung gegen die Inflation.
- In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit haben sie sich in der Vergangenheit gut behauptet.
Besonders in Zeiten globaler Krisen oder Marktvolatilität erregt Gold Aufmerksamkeit. Während der Rezession 2008 und Anfang der 2010er Jahre stieg der Goldpreis sprunghaft an, da die Anleger nach Sicherheit außerhalb des traditionellen Finanzsystems suchten.
Immobilien hingegen haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie nützlich sind. Sie können darin wohnen, es vermieten oder es als Kapitalanlage nutzen, was es zu einem dynamischeren Vermögenswert als Gold macht.
🤔 Sollten Sie also Immobilien und Gold aufgeben?
Gar nicht. Experten sagen nicht, dass man diese Vermögenswerte meiden soll, sie sagen nur, dass man sie in einen Kontext stellen muss.
So integrieren Sie Immobilien und Gold sinnvoll in Ihr Portfolio, ohne gleich alles zu riskieren:
🏢 Immobilien clever anlegen: REITs und ETFs
Der Kauf und die Verwaltung von Sachwerten sind mit einer Menge Ballast verbunden – sowohl im wörtlichen als auch im finanziellen Sinne. Sie müssen:
- Kümmern Sie sich um die Instandhaltung der Immobilie
- Steuern und Versicherung abdecken
- Gehen Sie Risiken ein, wenn der Markt zusammenbricht
Ziehen Sie stattdessen Real Estate Investment Trusts (REITs) oder auf Immobilien ausgerichtete ETFs in Betracht. Diese ermöglichen Ihnen, in Immobilienmärkte zu investieren, ohne Vermieter zu werden.
REITs sind börsennotierte Unternehmen, die in einkommensgenerierende Immobilien wie Bürogebäude, Wohnanlagen oder Einkaufszentren investieren. Sie können Anteile wie Wertpapiere kaufen und erhalten dafür oft Dividenden.
„Sie sind dem Immobilienmarkt ausgesetzt, ohne sich auf eine einzelne Immobilie zu konzentrieren“, sagt McClanahan. „Und es wird Ihnen helfen, Ihr Portfolio zu diversifizieren.“
Noch besser: Einige Investmentfonds und ETFs beinhalten mehrere REITs und bieten so eine noch breitere Streuung.
In Gold investieren (ohne Safe)
Wenn Sie unbedingt Gold in Ihr Portfolio aufnehmen möchten, lassen Sie den Tresorraum aus. Die Lagerung von physischem Gold ist teuer, unpraktisch und diebstahlgefährdet.
Entscheiden Sie sich stattdessen für Gold-ETFs, wodurch Sie den Goldpreis verfolgen können, ohne es physisch zu besitzen. Diese Fonds sind:
- Einfacher kaufen und verkaufen
- Mehr Flüssigkeit
- Weniger teuer zu lagern oder zu versichern
„Mit dem ETF erhalten Sie den Wert von Gold, besitzen es aber nicht wirklich“, sagt McClanahan. Und das ist gut so.
💼 Schlusswort: Diversifizieren Sie mit Absicht
Immobilien und Gold sind nicht schlecht. Tatsächlich handelt es sich dabei um bewährte Wertspeicher, die bedeutende Vorteile bieten. Sie sollten Ihre langfristige Strategie jedoch nicht dominieren.
Für die meisten Anleger stellen Aktien aufgrund höherer Renditen, besserer Liquidität und integrierter Diversifizierung immer noch den besten Weg zu langfristigem Wachstum dar.
Bevor Sie sich also voll und ganz auf die nächste „sichere“ Investition einlassen, halten Sie inne und fragen Sie sich: Handelt es sich hier um einen gut recherchierten Plan oder lediglich um eine Reaktion auf Ängste oder Schlagzeilen?
Beim intelligenten Investieren geht es nicht darum, dem Trend hinterherzujagen, sondern darum, eine Strategie zu entwickeln, die in jedem Markt Bestand hat.
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